Bauherrengemeinschaft – ist das sinnvoll?

Teamwork and team spiritFoto: Teamwork and team spirit von 드림포유 CC BY-ND 2.0

Bauherrengemeinschaften erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Gemeinsam mit anderen ist Bauen einfacher. Erfahren Sie, was eine Bauherrengemeinschaft ist und welche Vorteile sie mitbringt.

Wenn Sie sich mit anderen privaten Bauherren zusammenschließen, um gemeinsam Wohnhäuser, Wohnungen oder Gemeinschaftsräume zu planen und zu bauen, dann wird das als Bauherrengemeinschaft bezeichnet. Es gibt verschiedene Formen der Bauherrengemeinschaft. Außerdem gibt es zahlreiche Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind. Ein Vorteil sind die meist günstigeren Baukosten. Doch was ist eine Bauherrengemeinschaft und wie kommt sie zustande?

Die Bauherrengemeinschaft bedarf einer Rechtsform

Die Bauherrengemeinschaft ist immer ein rechtlicher Zusammenschluss verschiedener Bauherren. Die Form, die Sie dafür wählen, kann unterschiedlich sein. In den meisten Fällen ist die Bauherrengemeinschaft eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts – GbR. Möglich ist aber auch eine Genossenschaft oder ein Verein als Rechtsform. Mit dem Zusammenschluss in einer Rechtsform bekommen alle Entscheidungen Hand und Fuß. Die GbR ist eine relativ einfache Rechtsform, die kein besonderes Wissen erfordert. Mit der Verbindung in einer Rechtsform, die notariell beglaubigt ist, werden die Regelungen abgesteckt. Die Bauherrengemeinschaft ist die Alternative zu den Bauproblemen: Individuell teuer bauen oder beim Bauträger von der Stange kaufen. Die Gesellschafter der Bauherrengemeinschaft erwerben das Grundstück zu Miteigentumsanteilen und bebauen es anschließend.

Das sollten Sie wissen:

  • Die Bauherrengemeinschaft sollte rechtlich abgesichert werden.
  • Die häufigsten gewählten Rechtsformen sind GbR, Verein oder Genossenschaft.
  • Die Form bringt vor allem finanzielle Vorteile.

Vorteile einer Bauherrengemeinschaft

Das Bauen als Bauherrengemeinschaft hat in erster Linie finanzielle Vorteile. Die Kostenersparnis kann nicht genau benannt werden, da die Projekte zu unterschiedlich sind und die Einsparung vom Projekt abhängt. Sie können aber mit Einsparungen von 10 bis 20 Prozent rechnen. Kosten für Architekten und Handwerkerleistungen fallen meist geringer aus. Auch andere Kosten lassen sich beim gemeinschaftlichen Bau senken. So muss zum Beispiel keine doppelte Grunderwerbssteuer gezahlt werden. Im Gegensatz zu Bauträgerprojekten haben Sie die Möglichkeit, von Anfang an mit zu planen und mit zu bestimmen und Ihre Wünsche einfließen zu lassen. Sie wachsen mit Ihren Nachbarn zusammen. Gemeinden stehen Bauherrengemeinschaften sehr offen gegenüber, denn für die nachhaltige Stadtentwicklung sind sie ein guter und attraktiver Partner.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Kostenersparnisse in Höhe von circa 10 bis 20 Prozent je nach Projekt
  • keine doppelte Grunderwerbssteuer
  • eigene Wünsche können verwirklicht werden

Nachteile einer Bauherrengemeinschaft

Ein Nachteil der Bauherrengemeinschaft ist das gemeinsame Risiko, das Sie tragen. Im Gegensatz zum Kauf beim Bauträger tragen alle Bauherren einer Bauherrengemeinschaft das volle Risiko. Natürlich werden Sie auch etwas mehr Zeit benötigen, denn bei Entscheidungen ist immer die gesamte Gemeinschaft gefragt. Sie müssen viele Meinungen und Wünsche unter einen Hut bringen und auch Kompromisse eingehen. Eine professionelle Projektsteuerung ist deshalb eine gute Entscheidung. Der Projektleiter kann das Bauvorhaben begleiten und dabei Entscheidungsprozesse moderieren.

Die Nachteile auf einen Blick:

  • gemeinsames Risiko
  • Bauentscheidungen brauchen etwas länger

Legen Sie Befugnisse fest

Die Befugnisse sollten Sie gleich am Anfang festlegen. Treffen Sie Festlegungen zur Aufteilung von Kosten für Planung und Überwachung des Baus, stimmen Sie die Gestaltung von Grundstücken und Gebäuden ab. Wichtig ist auch die Entscheidungsstruktur der Bauherren, die später auch die Eigentümergemeinschaft darstellen. Sie müssen entscheiden, ob jeder Bauherr eine Stimme erhält oder vielleicht doch lieber nach Besitzanteilen strukturiert wird. Legen Sie auch fest, wie und wann Mitglieder aussteigen können und ob Mitglieder ein Einspruchsrecht haben, wenn ein Haus an jemanden verkauft wird, welcher der Gemeinschaft nicht genehm ist. Ohne Notar sollten Sie diese Dinge nicht entscheiden und festlegen.

Das sollten Sie festlegen:

  • Befugnisse
  • Einspruchsrechte
  • Projektleiter für eine professionelle Projektsteuerung

Nicht ganz einfach – die Kreditfrage

Schwierig könnte es beim Kredit werden, denn Banken sind nicht unbedingt darauf eingestellt. Meist wird der Teil für das Grundstück als Eigenkapital mitgebracht, für den Bau wird dann ein Kredit von jedem aufgenommen. Unvorbereitet sollten Sie nicht in die Verhandlungen mit der Bank gehen. Günstig ist es, wenn Sie über Fördermittel schon Bescheid wissen und damit punkten können. Auch ein Finanzberater, der Sie bei Bankverhandlungen unterstützt, kann vorteilhaft sein.

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