Ein Dach fürs Auto: Warum aus Holz einen Carport bauen?

Ein Haus in einer Wohngegend, an dessen Seite ein Carport aus Holz mit durchsichtigem Dach gebaut wurde. Darin steht ein rotes Auto.Foto: © Raboe001, Lizenz: Creative Commons CC BY-SA 3.0, Quelle: Wikimedia Commons

Des Deutschen Liebstes ist ja – zumindest einem Klischee entsprechend – sein Auto. Für den geliebten, umsorgten und gepflegten PKW muss darum natürlich auch ein Schutz vor Wind und Wetter her. Nicht immer reichen Geld und/oder Platz für eine Garage. Einen Carport bauen kann man aber in den meisten Fällen. Doch aus welchem Material? In Deutschland kommen Holz Carports am häufigsten vor. Wir verraten, warum und welches Holz für Carports passt.

Warum ein Carport aus Holz?

Holz ist natürlich nicht das einzige Material, aus dem Carports gebaut werden. Auch Stahl oder Aluminium sind beispielsweise eine Möglichkeit. Doch in Deutschland greifen die meisten Bauherrn dennoch zum natürlichen Rohstoff. Gründe dafür sind vor allem in seinen Eigenschaften zu finden: Holz ist günstig in der Anschaffung, es ist leicht zu bearbeiten, flexibel und hat eine schöne, natürliche Ausstrahlung.

Zugegeben – zu einem sehr modernen Haus passt wahrscheinlich ein Carport aus Metall besser. Ein solcher hat natürlich auch eine noch bessere Haltbarkeit bei geringerem Pflegeaufwand. Aber sobald auch andere Elemente des Gebäudes aus Holz sind (z.B. Zaun oder Vordach), fügt sich der Carport aus Holz einfach prima ins Gesamtbild ein. Und wer auf die richtige Holzart achtet, hat auch kaum Probleme mit der Haltbarkeit.

Was muss das Holz für den Carport können?

Wir stellen unsere – geliebten – Fahrzeuge darunter. Es wäre also mehr als nur ärgerlich, wenn es irgendwann durch das Dach des Unterstands begraben werden würde. Das Holz muss also vor allem tragfähig, stabil, bruchfest und langlebig sein. Es soll immerhin das nicht unerhebliche Gewicht des Carportdachs tragen können.

Außerdem ist der Carport – wie alles andere im Außenbereich auch – den unterschiedlichsten Witterungen ausgesetzt: Sonne, Schnee, Regen, Frost, Hitze, Kälte, Hagel und Sturm. Das Holz muss daher sehr widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen und Feuchtigkeit sein, aber gleichzeitig auch Elastizität beweisen. Außerdem sind natürlich auch Pilze und Insekten nicht fern. Auch ihnen muss das Material trotzen können.

Welches Holz ist am besten für Carports?

Besonders gut haben sich im Laufe der Zeit Nadelhölzer für den Bau von Carports gemacht. Ihre längs verlaufenden Tracheiden (wasserführende Zellen) sorgen für besonders viel Festigkeit. Das Holz enthält außerdem meist sehr viel Harz, wodurch es deutlich resistenter gegen Pilze, Witterung und Korrosion ist. Zusätzlich begeistert Nadelholz durch seine leichte Be- und Verarbeitung, weswegen auch ein schneller Baufortschritt verzeichnet werden kann.

Besonders gern genutzt werden Douglasie, Lärche, Tanne, Kiefer und Fichte. Das schöne an diesen Baumsorten: Sie werden allesamt auch in nachhaltigen Forstwirtschaften innerhalb Deutschlands angepflanzt. Somit glänzen Nadelhölzer auch in ökologischer Hinsicht.

Kiefer und Fichte für Carports

Diese Hölzer sind beide relativ weich und mittelschwer sowie von einer hell-gelblichen Färbung. Sie begeistern durch eine hohe Festigkeit und Elastizität. Bauten aus diesen Gehölzen neigen nicht zum Verdrehen oder Reißen – sie gelten als sehr formstabil. Zudem sind sie preislich relativ günstig.

Wer diese Hölzer verwendet, sollten sie unbedingt zusätzlich imprägnieren. Häufig wird hier zu einer Kesseldruckimprägnierung gegriffen. Diese funktioniert gerade bei der Kiefer sehr gut. Aber es gibt auch andere Wege, das Holz standhaft gegen Schädlinge und Feuchtigkeit zu machen. So oder so muss das Holz aber in regelmäßigen Abständen immer wieder nachbehandelt werden.

Carports aus Douglasie und Lärche

Diese beiden Holzarten sind auch ohne Imprägnierung sehr widerstandsfähig gegenüber den äußeren Einflüssen. Sie sind ebenfalls sehr stabil und haben eine schöne, rötliche Färbung. Diese wandelt sich im Laufe der Zeit zu einem grau-silbrigen Ton, der ihren natürlichen Holzschutz nur noch verstärkt.

Ein kleiner Wermutstropfen ist sicherlich der Preis, der im Vergleich zu Kiefer und Fichter doch etwas höher ausfällt. Allerdings ist hier der Pflegeaufwand dafür auch geringer. Zudem ist für viele aus ökologischer Sicht der Aspekt, dass keine Imprägnierung nötig ist, ebenfalls interessant.

Leimholz vs. Vollholz – was ist besser?

Nachdem Sie sich nun für eine Holzart entschieden haben, geht es gleich weiter. Denn als nächstes müssen sie noch die Wahl zwischen Leimholz und Vollholz treffen. Diese sind sich sehr ähnlich, aber es gibt dennoch kleine Unterschiede.

Vollholz – direkt aus der Natur

Vollholz ist nur ein anderer Begriff für Massivholz. Das bedeutet, dass die Balken und Bretter hier in einem Stück aus den Baumstämmen gewonnen werden. Wenn man sie richtig behandelt, also einschneidet, trocknet und sortiert, kommt es nur sehr selten zu Rissbildungen. Diese sind dann auch eigentlich nur optische Makel. Sie ändern nichts an der besonders guten, hohen Trag- und Standfestigkeit der z.B. daraus gebauten Carports. Diese sehen im Übrigen durch das natürliche Holz besonders hochwertig aus.

Leimholz – besonders belastbar

Leimholz (auch “Brettschichtholz” genannt) besteht hingegen aus mehreren Holzblättern mit gleicher Faserrichtung. Davon werden mindestens drei miteinander verleimt, häufig auch noch verzahnt. Dadurch erhält dieses Holz eine hervorragende statische Eigenschaft und Tragfähigkeit, bleibt aber dennoch sehr gut formbar. Außerdem werden Fehlstellen gleich vorab beseitigt. Ihm wird insgesamt eine bis zu 80 % höhere Belastbarkeit im Vergleich zu herkömmlichem Bauholz nachgesagt.

Was muss beim Carport Bauen mit Holz noch beachtet werden?

Ähnlich wie bei z.B. der Terrasse muss auch bei diesem Gebilde aus Holz noch einiges beachtet werden, damit man lange Freude daran hat. Das betrifft drei Bereiche: den Boden, die Balken und das Dach.

1. Sicher verankert

Um die Balken des Carports möglichst lange haltbar zu machen, sollte man sie nicht direkt in den Boden setzen. Besser ist es, Sie verwenden z.B. verzinkte Edelstahl-Stützfüße. So kommt das Holz nicht unmittelbar mit Erde, Nässe usw. in Kontakt. Die Metall-Profile sollten zusätzlich in einem guten Fundament befestigt sein. So wird die Konstruktion stabil und sicher.

2. Keine Schraube locker

Es ist sicherlich eine Möglichkeit, die Quer- und Stützbalken mit Winkeln und jeder Menge Schrauben zu befestigen. Doch das bedeutet viele Bohrungen und viele mögliche Stellen, in denen Feuchtigkeit und Schädlinge sich ihren Weg suchen könnten. Vom Aufwand ganz zu schweigen. Darum kann auch alternativ in jeden Balken ein ca. 5 cm tiefer Ausschnitt eingearbeitet werden, in den der andere Balken sich perfekt einfügt. So hält sich der Carport selbst aufrecht und braucht nur wenige sichernde Schrauben.

3. Alles Gute kommt von oben

Auch beim Dach sollten einige Dinge beachtet werden, damit möglichst kein Wasser direkt ans Holz kommt. Zunächst ist ein ausreichend breiter Dachüberstand mit Regenrinne wichtig. So gelangt relativ wenig Feuchtigkeit an die Balken.

Auch die Dachform selbst sollte gut überlegt sein: Das Satteldach wird oft ausgewählt, ist aber in der Errichtung etwas aufwendig. Flach-, Pult- und Walmdächer sind ebenfalls gern gesehen. Den optimalen Schutz für das Fahrzeug bietet aber das Spitzdach. Und egal welche Form Sie wählen – decken Sie das Dach unbedingt ordentlich! Ziegeln, Dachpappe oder Wellblech halten unten drunter alles schön trocken. Und das sollte beim Carport Bauen ja letzten Endes das Ziel sein, um das liebe Auto zu schützen.

Quellen

www.easycarport.de/…/carport-aus-holz-aber-welche-holzart-ist-die-beste
www.carporte.de/welches-holz-fuer-ein-carport/
www.holzvomfach.de/…/carport/
www.tischler-schreiner.org/holz-fuer-carport/…/