Den eigenen Garten planen – aber wie?

Ein Beet wird erneuert. Es liegen Steinplatten auf der braunen Erde, um einen kleinen Weg zu formen, dazwischen wachsen verschiedene grüne Pflanzen.Foto: © Rachel Glaves, Lizenz: Creative Commons CC BY-SA 2.0, Quelle: Flickr.com

Nichts entspannt nach einem langen, anstrengenden Tag so gut wie ein ruhiger Moment im Grünen. Die Vöglein zwitschern, die Bienen summen, der Wind raschelt sanft im Blattwerk der Pflanzen und von den Beeten her weht sachte ein herrlicher Blumenduft herüber. Hört sich gut an, entspricht aber leider nicht Ihrer Realität? Dann nichts wie los! Wir erklären, was Sie beachten müssen, wenn Sie Ihren neuen Garten planen.

Wann sollten Sie mit der Gartenplanung beginnen?

Hier gibt es zwei Ausgangssituationen. Entweder Sie haben bereits ein Grundstück mit Haus und Garten und wollen Ihre grüne Oase nur neu gestalten. Dann können Sie eigentlich jeder Zeit mit der Planung beginnen. Oder aber Sie bauen gerade neu. Dann ist natürlich klar, dass das Anlegen des neuen Gartens erst nach Fertigstellung des Hauses sinnvoll ist. Aber tatsächlich sollte die Planung bereits in den Bauprozess integriert werden.

Denn die spätere Gartengestaltung hat auch Auswirkung auf das Haus. Besonders wichtig sind beispielsweise Fragen wie: Ist eine Terrasse geplant? Sollen andere Nebengebäude aufs Grundstück? Wie lassen sich die Wege möglichst gut legen? Gibt es Bereiche im Grundstück, wo der Boden besonders für z.B. Beete geeignet ist? Entsprechend müssen beim Hausbau unter Umständen gewisse Faktoren berücksichtigt werden.

Die tatsächliche Gartenplanung – endlich geht es los!

Das Haus steht also und ist fertig eingerichtet. Endlich sind wieder freie Kapazitäten, um sich dem Garten zu widmen. Denn dieses Projekt sollte nicht halbherzig angegangen werden. Viele Faktoren wollen bedacht werden. Die meisten wollen direkt mit der Bepflanzung loslegen. Doch das ist erst der letzte Schritt auf diesem langen Weg.

Gönnen Sie sich professionelle Hilfe: Garten- und Landschaftsbauer

Unser Tipp: Einige Leistungen können bzw. sollten Sie selbst erbringen – aber für andere lohnt sich die Beauftragung eines Profis. Garten- und  Landschaftsbauer bzw. Landschaftsarchitekten wissen genau Bescheid und können Ihnen sowohl bei der Planung, als auch der Umsetzung beratend und helfend zur Seite stehen. Sie haben das Auge für Details und wissen um evtl. gesetzliche Vorgaben oder bauliche Fakten, die Sie erst mühsam recherchieren müssten.

Falls Sie vor den Kosten zurückschrecken: Natürlich ist eine komplette Neugestaltung des Gartens preisintensiv. Doch das ist sie auch, wenn Sie die Arbeiten selbst ausführen, wenn auch auf andere Art. Denn dann kommen zu den Materialkosten noch die persönliche Zeit und der eigene Aufwand hinzu. Bei einem Profi bezahlen Sie diese Faktoren natürlich – können dafür aber häufig bei den Materialkosten sparen. Denn viele Gärtner und Architekten können Baustoffe und Pflanzen oft zu sehr günstigen Preisen beziehen.  Es ist also eine Überlegung wert.

Die Kosten generell sind immer abhängig von der Größe des Grundstücks und den eigenen Vorstellungen. Je nachdem können bestimmte, außergewöhnliche Pflanzen zu Buche schlagen. Auch die Anlage eines Gartenteichs kann kostspielig werden. Ebenso gehören Sichtschutzelemente oder Gartenwege mit in die Kalkulation. Am besten lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag geben und entscheiden dann, welche Arbeiten Sie wirklich abgeben wollen und was Sie doch selbst leisten können und möchten.

Schritt 1 beim Garten planen: Die Bestandsaufnahme

Welchen Weg Sie auch gehen – Sie sollten immer als ersten Schritt einen Grundriss Ihres Gartens anfertigen. Messen Sie dazu zunächst die wichtigsten Strecken des Grundstücks aus. Dazu gehören z.B. die Grundstücksmaße, die Hauslängen und die Abstände von den Hauswänden zur Grundstücksgrenze.

Übertragen Sie diese Daten maßstabsgetreu in Ihre Skizze. Falls bestimmte Elemente des Gartens erhalten bleiben sollen (z.B. alte Bäume), zeichnen Sie auch diese in den Plan ein. So entsteht eine gute Übersicht des Ist-Zustands. Mit diesem lässt es sich leicht weiterarbeiten – das gilt sowohl für den Profi, als auch Sie selbst.

Schritt 2 beim Garten planen: Die Wunschliste

Das ist für die einen der spaßigste, für die anderen der stressigste Teil: Fertigen Sie eine Wunschliste an. Wie sollte Ihr Traumgarten aussehen? Welche Elemente hätten Sie gerne? Wünschen Sie sich vielleicht eine bestimmte Pflanze? Oder wollten Sie schon immer einen Gartenteich haben? Schreiben Sie es auf!

Denken Sie dabei bitte nicht an die Realität. Verwerfen Sie in diesem Schritt nichts, weil ja ohnehin kein Platz dafür da ist oder das Budget sicherlich nicht reicht. Viele Dinge lassen sich in abgewandelter Form doch unterbringen, wenn auch vielleicht erst nach Jahren. Wenn Sie diese Punkte aber schon jetzt bei der Planung im Hinterkopf behalten, ist später direkt der Platz dafür vorhanden. Träumen Sie also einfach mal drauf los!

Falls Sie noch Inspiration brauchen, schauen Sie doch einfach mal über den Gartenzaun. Vielleicht gibt es in Ihrer Nachbarschaft ja ein tolles Grundstück. Oder Sie recherchieren nach sogenannten offenen Gärten, die also von jedem besucht und bewundert werden dürfen. Auch Magazine und Bücher können schöne Anreize geben, genauso wie natürlich das Internet.

Schritt 3 beim Garten planen: Wunsch und Wirklichkeit zusammenführen

Wenn Ihre Liste fertig ist, dürfen Sie die Realität langsam wieder ins Boot holen. Setzen Sie Prioritäten. Was braucht Ihr Traumgarten unbedingt? Was ist nur ein Nice-to-Have? Die wichtigsten Punkte können Sie dann möglichst maßstabsgerecht aufzeichnen, ausschneiden und dann auf Ihrem Bestandsplan so lange arrangieren, bis das Bild für Sie stimmig ist.

Schritt 4 beim Garten planen: Die Details

Sie wissen nun, wie groß Ihr Garten ist, welche Elemente Sie unbedingt haben wollen und wo diese am besten platziert werden sollten. Bleibt noch die Ausgestaltung des Gartens, sprich vor allem: die Bepflanzung. Allgemein sollten Sie dabei immer die Licht- und Bodenverhältnisse im Auge behalten, um zu entscheiden, welche Gewächse wo stehen können.

Bei der Planung bewegt man sich immer von Groß zu Klein, das heißt, zuerst kommen die Bäume, dann die Sträucher, Stauden und schließlich die kleinen Beetpflänzchen. Für ein harmonisches Gesamtbild sollte man übrigens nicht unzählig viele verschiedene Pflanzen miteinander kombinieren. Das wirkt schnell unruhig. Besser man wählt einige, wenige Sorten und lässt diese an unterschiedlichen Orten wiederkehren.

Achtung: Speziell Bäume und Sträucher wachsen! Klar, das ist logisch, aber schnell wird beim Kauf übersehen, was aus den Pflanzen in 5, 10 oder 15 Jahren werden kann. Bedenken Sie die Auswirkungen, wie Schattenwurf und Pflanzabstände. Hier ist der Laie schnell überfordert und das vermeintlich eingesparte Geld bei der Planung ist schnell umsonst ausgegeben. Denn Pflanzen, die im Nachgang wieder entfernt werden müssen, weil sie zu groß geraten oder zu eng gepflanzt wurden, haben bei Kauf, Pflanzung und Pflege bereits Geld gekostet. Auch hier unser Tipp: Nicht am falschen Ende sparen!

Stil und Funktionalität des Gartens

Ganz wichtig in dieser Phase ist es, eine Entscheidung über den Stil des Gartens zu treffen. Dabei sollten Haus und Garten immer eine Einheit bilden. Zu einem Bauernhaus passt eben ein romantischer Bauerngarten am besten. In einem solchen würde hingegen ein Heim im Bauhaus-Stil befremdlich wirken, nicht wahr? Letzteres bräuchte eher klare Strukturen und würde in einem reduzierten Formalgarten am besten aussehen.

Prüfen Sie außerdem auch die Funktionalität des Gartens. Damit ist nicht nur gemeint, dass Wege möglichst kurz und effektiv gehalten werden sollten, sondern auch die Frage der späteren Pflege. Wer eigentlich kein Fan des Gärtnern ist, sollte sich nicht unbedingt abertausende Beete aufbürden. Ein Steingarten oder eine große Grünfläche wären leichter zu bewältigen.

Wer allerdings nur einen schwarzen Daumen hat, sich aber eine üppige Gartengestaltung wünscht, kann natürlich auch bei der späteren Betreuung wieder auf professionelle Hilfe setzen. Garten- und Landschaftsbauer kümmern sich nämlich nicht nur darum, den Garten zu planen und anzulegen, sondern auch um die Erhaltung desselbigen. Somit steht dem Traum des entspannten Tagesausklangs in der persönlichen grünen Oase nichts mehr im Wege.

Quellen

www.gartenhaus-gmbh.de/…/garten-neu-anlegen/
www.mein-schoener-garten.de/…/gartenplanung-tipps-vom-profi
www.gartendialog.de/…/garten-anlegen
www.wikipedia.org/wiki/Garten-_und_Landschaftsbau
www.gartenjournal.at/den-garten-anlegen-lassen-kosten-und-vorteile/