Die Urgemütlichkeit, die ein Holzhaus ausstrahlt, bietet kein anderer Haustyp. Dazu gibt es ein tolles Raumklima und ein Ambiente, das seinesgleichen sucht. Doch so viel Wohlbefinden will auch gepflegt sein. Im Gegensatz zum herkömmlichen Massivbauhaus braucht das Holzhaus etwas mehr Zuneigung. Gehen Sie also mit offenen Augen durch Ihr Haus und schauen Sie sich einmal mehr die Fassade an.
Die Holzhaus-Pflege beginnt schon beim Bau
Gutes Holz ist die Grundlage eines pflegeleichten Holzhauses. Je hochwertiger und robuster das Holz ist, desto weniger Aufwand beschert Ihnen das Haus später.
Die Qualität des Holzes
Besonders wichtig ist der Trocknungsgrad der Hölzer, der durch Ablagerung oder technische Trocknung erreicht werden kann. Hierbei hat der Zeitpunkt des Holzeinschlages (also des Fällens) eine große Bedeutung. Im Winter ist das Holz von Haus aus trockner, da sich Flüssigkeiten zurückziehen und Blätter bei Laubbäumen abgeworfen wurden. Gute Förster legen wenn möglich den Einschlag auch nach Mondphasen fest, da sich der zunehmende oder abnehmende Mond auch auf den Feuchtigkeitsgehalt im Holz auswirkt.
Neben der Einschlagzeit hat auch der Gewinnungsort wesentlichen Einfluss auf die Holzgüte und die Widerstandsfähigkeit gegen Befall durch Holzschädlinge. So wächst Holz in kälteren Klimazonen oder größeren Höhenlagen langsamer als in Bereichen, in denen die warme Jahreszeit sich länger erstreckt. Dadurch liegen die Jahresringe dichter und das Holz ist fester.
Auf eine Imprägnierung sollte übrigens wenn möglich verzichtet werden. Das trifft insbesondere für im Gebäude verbaute Hölzer zu, da gerade hier die Bewohner und Nutzer der Belastung durch chemische Holzschutzmittel ausgesetzt wären. Auf Imprägnierungsmittel sollte nur zurückgegriffen werden, wenn es nach entsprechender Gefährdungsanalyse wirklich erforderlich ist.
Technischer Holzschutz
Für die Holzhaus-Pflege ist aber ebenso der technische Holzschutz wichtig, der ebenfalls schon während der Bauphase durchgeführt wird. Dabei werden verschiedene technische Maßnahmen ergriffen, die Schäden an Ihrem Holzhaus verhindern. Ein wichtiges Thema ist zum Beispiel der Feuchtigkeitsschutz. Staunässe sollten Sie vom Holzhaus fernhalten. Ein gut geplanter Wasserablauf ist deshalb ein wichtiger Faktor bei der Holzhaus-Pflege.
Ein Blick kann großen Aufwand verhindern
Schauen Sie sich Ihr Heim regelmäßig an. Wer mit seinem Haus lebt, wird schon automatisch die Augen nach Oberflächen-Verschmutzungen offen halten. Sie sind dafür verantwortlich, dass organische Substanzen auf dem Holz haften bleiben und Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Auch Ecken und Winkel verunreinigen schnell. Dort ist der Unrat meist besonders hartnäckig. Solche Verschmutzungen sollten Sie regelmäßig mit einem einfachen Besen oder einer Bürste entfernen.
Prüfen Sie das Holz auch auf Insektenbefall oder Schimmel. Rechtzeitig entdeckt, können die befallenen Stellen schnell gesäubert werden. Sporen werden mechanisch entfernt, Insekten und deren Larven können durch Oberflächenerwärmung abgetötet werden.
Patina oder Farbe – was darf es sein?
Holz verwittert mit der Zeit. Darum ist nicht jede Art für den Einsatz an der Fassade geeignet. Kiefernholz etwa blutet bei Erwärmung aus, das heißt, die im Holz eingeschlossenen Harze tropfen unschön heraus.
Natürlicher Schutz durch Patina
Einige Hölzer haben aber einen eigenen Mechanismus entwickelt, um sich gegen die Verwitterung zu wehren. Sie bilden eine silbergraue Patina, die das Holz schützt (so zum Beispiel die sibirische Lärche, welche deswegen als unbehandeltes Holz für die Fassade geeignet ist). Die Patina kann die mühevolle Arbeit des Streichens fast komplett ersetzen. Allerdings ist der graue Farbton eine Geschmacksfrage.
Holzhaus streichen
Eine weitere Möglichkeit ist das regelmäßige Streichen der Fassade. Sie können sich hier für Lasur, Farbe oder Öl entscheiden. Bei Fichte beispielsweise sollten Sie aber die deckenden Anstriche den nichtdeckenden (Lasuren) vorziehen. Je nach ausgewähltem Holzschutzmittel erfolgt der Anstrich in unterschiedlichen Intervallen. Beachten Sie am besten folgende grobe Richtlinien, die aber vom tatsächlichen Zustand des Holzes abhängig sind:
- deckender Lackanstrich alle 6 bis 12 Jahre
- pigmentierte Lasur alle 4 bis 6 Jahre
- pigmentiertes Leinöl alle 3 bis 5 Jahre
Übrigens: Die Streichintervalle können sich je nach Holzart auf der Wetterseite verkürzen. Besonders das UV-Licht setzt dem Material zu. Hochwertige Hölzer haben damit allerdings nicht so große Probleme. Generell gilt: Blockhäuser brauchen weniger Pflege als andere Holzhäuser.
Auf den richtigen Holzschutz kommt es an
Damit Ihr Holzhaus lange schön aussieht, sollten Sie auf den richtigen Holzschutz bei der Holzhaus-Pflege achten. Der Anstrich sollte gegen mehrere Einflüsse schützen:
- Bläuepilz
- Feuchtigkeit und Wasser
- UV-Strahlung
- organische Mikroorganismen und Schädlinge
- weitere Witterungseinflüsse
Bevorzugen Sie atmungsaktive Holzanstriche. Holz verfügt auch im getrockneten Zustand immer über eine Restfeuchte. Diese schwankt je nach Jahreszeit und Witterung. Damit das Holz Feuchtigkeit abgeben und aufnehmen kann, sollten Sie die Atmungsaktivität durch entsprechende Anstriche bewahren.
Mit der richtigen Pflege bleibt Ihr Holzhaus lange wie neu. Kleine Arbeiten können die Intervalle des aufwendigen Komplettanstrichs verlängern.
Quellen
www.holzhaus.guru/…/pflegeaufwand-beim-holzhaus
www.hausjournal.net/holzhaus-pflege
www.blockhausservice.de
www.hausjournal.net/holzhaus-streichen-wie-oft