Für bestes Schmausen: Was bei der Küchenplanung zu beachten ist

Nachdem die Küchenplanung abgeschlossen ist, hat man einen wunderschönen Raum. Hier steht links der Holzesstisch samt passenden Stühlen, rechts und an der Stirnseite befindet sich eine helle Küchenzeile in L-Form.Foto: © skitterphoto, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

Die Küche bildet den Mittelpunkt eines jeden Hauses. Das sieht man schon auf Feiern und Partys. Denn egal, wie gemütlich Wohnzimmer und Co auch sind – am Ende findet man sich doch immer hier wieder. Darum sollte man bei der Küchenplanung besonders gut aufpassen, damit alles so wird, wie man es braucht und sich wünscht. Doch das ist nicht ganz einfach.

Reihenfolge Küchenplanung – was ist wann wichtig?

Damit bei der Küchengestaltung alle Details und Wünsche beachtet werden, sollten Sie besonders sorgfältig vorgehen. Nehmen Sie sich dafür Zeit und gehen am besten in ein Küchenstudio. Denn nur dort können Sie verschiedene Modelle vor Ort genauer in Augenschein nehmen. Lassen Sie sich auch beraten und vergleichen Sie verschiedene Angebote, bis Sie sich am Ende für Ihre Traumküche entscheiden können.

Doch bevor Sie den Gang ins Küchenstudio antreten, ist es wichtig, dass Sie sich selber erstmal klar darüber werden, was Sie von Ihrer Küche überhaupt erwarten. Sie sollten eine ungefähre Idee davon haben, wie der Raum später einmal aussehen soll. Sonst sind Sie vom Angebot vor Ort völlig überfordert, vergessen etwas oder gehen unverrichteter Dinge wieder heim. Damit Sie wissen, worauf Sie alles achten müssen, wenn Sie Ihre Küche selber zusammenstellen, haben wir für Sie alle wichtigen Punkte zusammengefasst.

Richtig Maß nehmen

Wie überall ist auch bei der Gestaltung der Küche die Vorbereitung schon die halbe Miete. Deshalb gilt es zunächst richtig Maß zu nehmen.

Wie groß ist meine Küche?

Ganz am Anfang steht natürlich die Frage, was überhaupt in die eigene Küche hineinpasst. Um das zu eruieren, empfiehlt es sich, einen Grundriss der Küche zu zeichnen. Nehmen Sie dafür ein Stück Papier, – idealerweise Kästchen- oder Millimeterpapier – messen Sie Ihre Küche aus und übertragen die Maße in den Grundriss.

Wichtig ist dabei, dass Sie auch sämtliche Anschlüsse mit eintragen. Wo kann der Herd überhaupt stehen? Wo muss das Waschbecken später montiert werden? Wie viele Steckdosen stehen zur Verfügung? Es bringt am Ende schließlich nichts, wenn Sie sich Ihre Traumküche kaufen, die Anschlüsse mit der Anordnung der Geräte aber überhaupt nicht übereinstimmt. Eine Anpassung im Nachhinein, egal ob bei der Küche oder den Anschlüssen, ist dann oftmals nur mit viel Aufwand und hohen Kosten möglich.

Die richtigen Maße bei der Küchenplanung

Wenn Sie einmal bei der Vermessung und den Maßen für die Küche sind, sollten Sie sich neben Ihrem Grundriss noch einige weitere notieren, welche für die Küchenplanung wichtig sind.

Die Höhe der Arbeitsplatte ermitteln

So ist es zum Beispiel unbedingt notwendig, die richtige Höhe der Arbeitsplatte zu wählen, damit es später beim Kochen und Abwaschen keine Rückenschmerzen gibt. Hier gibt es keine allgemeingültige Höhe, die für alle passt, sondern sie sollte an die Person angepasst werden, welche am meisten in der Küche zugange ist.

Folgende Faustformel gilt für die Bestimmung der Höhe: Mit locker nach unten hängenden Armen hinstellen, die Unterarme im 90° Winkel anwinkeln und den Abstand vom Boden bis zu den Armen messen. Von dieser Länge nochmal 10-15 cm abziehen und schon hat man eine gute Höhe für die Arbeitsplatte ermittelt.

Genügend Abstand lassen

Es gibt aber noch weitere Maße, die bei der Küchenplanung beachtet werden müssen:

  • Abstand zwischen zwei parallel verlaufenden Küchenzeilen: 120 cm, damit man genug Bewegungsfreiheit hat und sich gegenüberliegende Schranktüren gleichzeitig öffnen lassen
  • Abstand zwischen Herd und Spüle: 80 cm, damit ausreichend Arbeitsplatz zum vorbereiten und schneiden ist.
  • Platz rechts und links von der Kochfläche: 50 cm, damit Platz für heiße Töpfe ist, die man schnell mal vom Herd nehmen und auf einen Untersetzer beiseite stellen will.

Welcher Küchentyp passt zu mir?

Es gibt ja unendlich verschiedene Typen, Arten und Formen von Küchen, sodass man schnell den Überblick verliert. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie sich im Vorhinein Gedanken darüber machen, was Ihnen Ihre Küche überhaupt bedeutet. Soll sie nur ein Ort des Kochens oder doch eher des geselligen Zusammenseins werden. Wenn Sie das für sich geklärt haben, dann können Sie später leichter entscheiden, was für eine Küche für Sie infrage kommt.

Wohnküche vs. funktionaler Arbeitsraum

Soll die Küche als reiner Arbeitsraum dienen oder den Ansprüchen einer Wohnküche genügen? Dementsprechend müssen Sie dann auch den vorhandenen Platz für die notwendige Einrichtung nutzen. Eine rein funktionale Küche braucht zum Beispiel nicht unbedingt einen großzügigen Bereich zum Sitzen, während genau das bei einer Wohnküche essentiell ist.

Auch bei der Unterscheidung zwischen offener- und geschlossener Küche gibt es einige Faktoren, welche beachtet werden müssen. Gleiches gilt, wenn Sie zusätzlich noch eine Kochinsel haben wollen.

Küchenform bei der Küchenplanung beachten

Natürlich haben Küchen nicht nur verschiedene Arten bzw. Typen, sondern können auch in ganz unterschiedlichen Formen daherkommen. Folgende gibt es zum Beispiel:

  • einzeilig
  • zweizeilig
  • L-Form
  • G-Form
  • U-Form
  • Insel

Entscheiden Sie sich entsprechend der räumlichen Gegebenheiten und persönlichen Präferenzen für eine Küchenform. Denn erst, wenn Sie wissen, welche Form die Küche später hat, können Sie mit der konkreten Planung der einzelnen Elemente beginnen.

Prioritäten setzen bei der Küchenplanung

Nicht immer werden sich alle Wünsche bei der neuen Einbauküche erfüllen lassen. Setzen Sie deshalb bei der Küchenplanung klare Prioritäten, sowohl was das Budget angeht, als auch bei dem Platzangebot. So holen Sie am Ende das Beste aus den gegeben Möglichkeiten heraus und Sie bekommen dennoch Ihre Traumküche.

Sie müssen bei der Priorisierung entscheiden, was Ihnen am wichtigsten ist. Wenn für Sie in der Küche ein breites und besonders hochwertiges Kochfeld auf keinen Fall fehlen darf, dann stellen Sie dieses in den Mittelpunkt Ihrer Raum- und Budgetplanung. Alle weiteren Einrichtungsgegenstände werden vom Platz und Preis dem dann nachgeordnet. Falls Sie unschlüssig sind, empfiehlt sich auch hier wieder professionelle Rat einzuholen.

Wieviel Technik darf es denn sein?

Auch eine wichtige Frage bei der Küchenplanung: Welche Geräte brauchen Sie? Denn mittlerweile hat jede Menge High-Tech in die Küche Einzug gehalten. Das beginnt beim selbstreinigenden Ofen, geht über die ECO-Spülmaschine bis hin zum smarten Kühlschrank, der selbst Nahrungsmittel nachbestellt. Machen Sie sich eine Liste von Geräten, welche Sie unbedingt haben wollen, und welche nur “nice-to-have” wären. Planen Sie dementsprechend Ihre Küche.

Küchenplanung – wie viel Stauraum?

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Sie beachten sollten, ist der Stauraum. Um das gut einschätzen zu können, ist es hilfreich, die aktuellen Küchenschränke einmal genau zu inspizieren. Was braucht man noch, kann vielleicht etwas weg und was gehört eigentlich gar nicht in die Küche?

Dementsprechend können Sie dann planen, wo Sie in der Küche welchen Stauraum brauchen, um alles unterzubringen. Auch die Anordnung der Schränke ist wichtig – so ist es zum Beispiel empfehlenswert, direkt neben dem Herd die Töpfe, Pfannen und weitere Kochutensilien zu verstauen sowie die Gewürze ebenfalls in Reichweite zu platzieren.

Es werde Licht!

Besonders wichtig beim Kochen: das richtige Licht. Deshalb sollten Sie sich auch hier genau Gedanken darüber machen, wie überall ausreichend Licht hinkommt. Zuallererst braucht es da natürlich eine helle Deckenlampe. Allerdings schirmen Hängeschränke oftmals die Arbeitsplatten ab oder man steht sich selbst im Licht. Deshalb empfehlen sich zusätzlich noch Unterbauleuchten.

Da auch die Helligkeit eine Rolle spielt, sollten Sie sich hier in einem Küchenstudio eingehend beraten lassen. Gemeinsam mit den Profis entwickeln Sie dann das perfekte Lichtkonzept für Ihre Küche.

Design vs. Funktionalität und Ergonomie

Nicht jede Küche, die schick aussieht, ist auch wirklich praktikabel. Beginnen Sie bei der Küchengestaltung darum nicht mit dem Design, sondern sichern Sie zuallererst eine hohe Funktionalität und Ergonomie. Das Aussehen lässt sich aufgrund der vielfältigen Angebote anschließend entsprechend anpassen.

Optimale Funktionalität mit dem “Arbeitsdreieck”

Wie effektiv man in einer Küche arbeiten kann, hängt von der Anordnung der einzelnen Arbeitsbereiche ab. Diese lassen sich in Aufbewahren, Spülen und Arbeiten/Kochen unterteilen. Das bezeichnet man dann als das sogenannte “Arbeitsdreieck”.

In einer einzeiligen Küche würde sich zum Beispiel die Anordnung Kühlschrank, Spüle, Arbeitsbereich, Kochfeld empfehlen. So kann man das Gemüse aus dem Kühlschrank direkt im Waschbecken abspülen, auf der Arbeitsfläche verarbeiten und danach direkt in der Pfanne garen. Wichtig ist hierbei stets: möglichst kurze Wege!

Was bei einer einzeiligen Küche noch recht logisch scheint, wird bei anderen Küchenformen schon schwieriger. Darum auch hier unsere Empfehlung: Wenden Sie sich an professionelle Küchenplaner.

Ergonomie in der Küchenplanung

Zu Beginn haben wir ja bereits über die Höhe der Arbeitsplatte gesprochen, welche besonders wichtig für die Ergonomie der Küche ist. Zu diesem Thema gehört aber ebenfalls die Überlegung darüber, wo man sonst in welcher Höhe Küchengeräte und Einrichtung anbringt.

Ein Ofen muss sich zum Beispiel nicht immer unter dem Kochfeld befinden, sondern kann auch auf Brusthöhe angebracht werden. Hier gilt die Faustformel, dass sich die Oberkante etwa auf Schulterhöhe befinden sollte. So wird der Rücken geschont und man hat einen besseren Blick auf den Braten in der Röhre.

Küchenplanung für Linkshänder

Was oft nicht beachtet wird, aber für die betroffenen Personen wirklich belastend sein kann: die Küche für Linkshänder. Denn Linkshänder haben nunmal andere Bedürfnisse bei der Küchenarbeit als Rechtshänder. Angefangen bei der Richtung, in die sich Schranktüren öffnen lassen, bis hin zur Positionierung des Waschbeckens und der Armaturen. Auch hier gibt es jede Menge Dinge zu beachten.

Online-Küchenplaner zur Visualisierung

Oftmals ist es schwer, sich bei den ganzen theoretischen Überlegungen wirklich visuell vorzustellen, wie die Küche denn dann später aussehen könnte. Möglich wird das aber – und dadurch auch die Küchenplanung deutlich einfacher – wenn man einen Online Küchenplaner nutzt. Denn mit einem solchen Küchenplanungsprogramm kann man sich seine Küche am Computer oder auf dem Smartphone schon vorab einrichten und schauen, wie Sie später aussehen könnte.

Wie lange dauert die Küchenplanung?

Wie Sie sehen, gibt es eine ganze Menge zu beachten, wenn Sie Ihre neue Küche planen. Nehmen Sie sich deshalb ausreichend Zeit für den ganzen Prozess und bedenken Sie dabei immer, wie wichtig eine optimal eingerichtete Küche ist. Da kann es schon einmal vorkommen, dass Sie ein stundenlanges Beratungsgespräch in einem Küchenstudio haben, nur um sich dann doch gegen die angebotene Küche zu entscheiden. Das kostet zwar Kraft und Nerven, aber nur so kommen Sie am Ende zu Ihrer Traumküche.

Lassen Sie sich auch nicht von Rabatten oder “nur noch heute Angeboten” zu einem vorschnellen Kauf verleiten. Der schönste Rabatt nützt nichts, wenn die Küche dann nicht passt und teure Nacharbeiten nötig sind oder Ihnen das ausgesuchte Modell auf den zweiten Blick doch nicht mehr gefällt. Vergleichen Sie lieber verschiedene Angebote – was an dem einen Tag bei dem einen Händler rabattiert ist, gibt es vielleicht an einem anderen Tag bei einem anderen Händler.

Gehen Sie ins Küchenstudio

Wenn Sie sich unseren Küchenplanungs-Tipps entsprechend ein genaues Bild von Ihrer zukünftigen Traumküche gemacht haben, empfehlen wir Ihnen einen Besuch im Küchenstudio. Dort können Sie sich nicht nur verschiedene Küchenmodelle anschauen, sondern sich auch umfassend beraten lassen.

Die Küchenprofis können Ihnen dann sagen, was funktioniert und was nicht und helfen Ihnen bei der Küchen-Zusammenstellung. Behalten Sie bei den Beratungsgesprächen aber unbedingt Ihre Prioritäten und eigenen Wünsche im Blick, damit Ihnen nicht unnötige Dinge aufgeschwatzt werden.

Quellen

www.gutsmann-kuechen.de/…/kuechenplanung-renovierung-erweiterung
www.schoener-wohnen.de/einrichten/28004-rtkl-kuechenplanung
www.lilies-diary.com/kuechenplanung-tipps/
www.haushaltstipps.net/kuechenplanung-tipps-und-ideen-fuer-die-perfekte-kueche/
www.plana.de/kuechenplanung/