Wenn die Außenmauern des eigenen Hauses erstmal stehen, ist man mit dem Projekt “Eigenheim” schon mal einen großen Schritt vorwärts gekommen. Einziehen möchte hier aber noch niemand. Und das liegt nicht nur am Durchzug aufgrund der fehlenden Fenster: In den Sanitäranlagen fehlen beispielsweise auch noch fließendes Wasser und Abwasserleitungen. Sind all diese Rohre dann auch endlich verlegt, sollte man auf eine deutliche Kennzeichnung achten: zum Beispiel mit Richtungspfeilen.
Warum sollten Rohre gekennzeichnet werden?
Dem Laien erschließt sich der Sinn von Richtungspfeilen möglicherweise nicht sofort, deshalb sollen hier die wichtigsten Gründe für Rohrleitungskennzeichnungen aufgeführt werden.
Erleichterung von Reparaturarbeiten
Durch eine konsequente und deutliche Rohrkennzeichnung werden Wartungs- und Reparaturarbeiten deutlich erleichtert, da der Monteur die richtigen Rohre schneller findet. Vorallem bei einem Rohrbruch hilft es dem Sanitärnotdienst schneller zu agieren und den Notfall zu lösen. Das spart Zeit und damit Geld.
Orientierung in Gefahrensituationen
Besonders in Gefahrensituationen ist eine schnelle und unkomplizierte Orientierung unverzichtbar. Im Falle eines Brands oder bei einem Rohrbruch müssten ohne Rohrkennzeichnung zunächst die Verlegungspläne konsultiert werden. Hier unterstützen Richtungspfeile die Helfer wie z.B. die Feuerwehr, schneller zu agieren.
Industrieanlagen
Besonders wichtig sind Rohrkennzeichnungen bei Industrieanlagen. Nicht nur, dass dort wesentlich mehr Leitungen verlegt werden als in einem Privathaus. Durch die Rohre fließen in der Regel auch nicht nur Zu- und Abwasser. Eine Gefahrenkennzeichnung dieser Stoffe (Gas, Säuren oder brennbare Stoffe) ist hier unverzichtbar.
Wie werden Rohre gekennzeichnet?
Die Kennzeichnung von Rohren kann zum Beispiel durch Markierungen direkt an den Leitungen erfolgen. Dabei werden haftende Pfeile mit bestimmten Farbmarkierungen und Aufschriften (siehe Tabelle) an einer gut sichtbaren Stelle auf die Rohre geklebt und so sichergestellt, dass diese Information nicht verloren geht. Auch das Streichen von Rohren ist eine Option, die im Privathaushalt jedoch sehr aufwändig ist.
Richtige Kennzeichnung hilft bei Notfällen der Feuerwehr
Welche Informationen enthält eine Rohrkennzeichnung?
Bei nichterdverlegten Rohren (bspw. die an der Kellerdecke) orientiert sich die Kennzeichnung an der Norm DIN 2403. Diese legt fest, welche Farbe für welchen Durchflussstoff verwendet wird. Abgesehen vom Durchflussstoff enthält die Rohrkennzeichnung auch noch eine Information über die Durchflussrichtung, die durch einen Pfeil zum Ausdruck gebracht wird. Fließt der Stoff in beide Richtungen, müssen auch die Pfeile in beide Richtungen zeigen.
Mit der Schere schneiden Sie eine der beiden Ende ab um die Fließrichtung zu definieren.
Ist die Rohrkennzeichnung nach DIN 2403 gesetzlich vorgegeben?
Zuletzt sei gesagt, dass die Rohrkennzeichnung z.B. nach DIN 2403 keine Pflicht ist. Wie bei andere DIN Vorschriften auch, handelt es sich hier um eine Norm, wie Rohre gekennzeichnet werden sollten. Die Vorteile konsequenter und DIN-orientierter Rohrkennzeichnung liegen aber auf der Hand: Reparaturarbeiten werden durch Richtungspfeile erleichtert, in Gefahrensituationen bieten sie eine schnelle Orientierung und in Industrieanlagen können Kennzeichnungen vor gefährlichen Stoffen schützen.
