Sanierung – wenn beim Haus ans Eingemachte geht

Links steht ein altes Wohnhaus vor einer Sanierung, rechts ein bereits saniertes.Foto: © myimmo, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Sie wollen Ihr Haus sanieren lassen und suchen nun den richtigen Dienstleister. Aber welche Arbeiten beinhaltet eine Sanierung eigentlich? Was ist bei einem solchen Prozess zu beachten? Und wann lohnt sich ein solches Vorhaben überhaupt?

Was heißt ‘Sanierung’?

Sanierung – das bedeutet, das Bauwerk in seiner Funktion wieder herzustellen oder sogar moderner zu gestalten. Schäden, die das Gebäude zerstören und das Wohnen, Leben und Arbeiten darin unmöglich machen, werden gründlich beseitigt. Ein solcher Prozess bedeutet also in erster Linie Werterhaltung der Bausubstanz und beinhaltet nicht nur die Fassade, sondern auch den Kern eines Gebäudes. Die Bausanierung geht somit weit über die Instandsetzung und Instandhaltung eines Bauwerks hinaus und kann auch große Eingriffe in die Bausubstanz beinhalten. Was zum Beispiel bei der Kernsanierung der Fall ist.

Was gehört zur Sanierung von Bauwerken?

Im Gegensatz zur Renovierung, bei der es darum geht, Altes wiederherzustellen und zu erhalten, geht es beim Sanieren um die baulich-technische Wiederherstellung des Gebäudes oder um die Modernisierung. Mängel werden beseitigt und das Gebäude dem aktuellen Lebensstandard angepasst oder sogar erhöht.

Zur Sanierung von Gebäuden gehören verschiedene Maßnahme: zum Beispiel Arbeiten an Keller, Fenster, Mauerwerk oder Beton. Am bekanntesten sind aber wohl die Sanierung des Dachstuhls und der Fassade. Dabei werden in der Regel diese beiden Bereiche nicht nur erneuert, sondern in den meisten Fällen auch gleich mit einer Wärmedämmung versehen. Damit erfolgt auch eine energetische Sanierung, welche für die Senkung des Heizenergiebedarfs sorgt. Dieser ist durch die Kriterien des modernen Energiestandards festgelegt.

Die richtige Reihenfolge macht es

Sinnvoll ist es, insofern Ihr Budget eine komplette Sanierung in einem Zug nicht zulässt, wenn Sie Ihr Haus Schritt für Schritt sanieren lassen. Die richtige Reihenfolge ist dabei von außen nach innen.

Bringen Sie zuerst das Dach, die Gebäudehülle und die Fenster auf Vordermann und passen Sie diese dem energetischen Mindestniveau an. Erst danach sollte ein Heizungsaustausch erfolgen. Denn schließlich wollen Sie die erhitzte Luft nicht gleich wieder zu den undichten Fenstern und durch die zu dünnen Wände entweichen lassen.

Bei älteren Gebäuden, die vor 1984 erbaut wurden, sollten Sie eine Komplettsanierung in Betracht ziehen. Dort ist es meist nur wenig sinnvoll, eins nach dem anderen zu machen. Allerdings kann Sie das Budget genau dazu zwingen. Bei Häusern, die später erbaut sind, kann es auch oft schon reichen, ein neues, moderneres Heizungssystem einzubauen.

Das müssen Sie beim Sanieren beachten

Möchten Sie ein Gebäude sanieren, ist es wichtig die Vorschriften der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu beachten. So müssen zum Beispiel bei einer energetischen Sanierung, bei der über 10 Prozent des Gebäudes bearbeitet werden, die darin vorgeschriebenen Mindeststandards erreicht werden. Außerdem sind in der EnEV 2014 die Pflichten zur Nachrüstung für die Dachbodendämmung und die Dämmung der Rohrleitungen geregelt.

Beachten sollten Sie außerdem, dass eine Austauschpflicht für alte Heizkessel besteht, die vor dem Jahr 1985 eingebaut wurden. Hier gilt jedoch eine Ausnahme für Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die vor dem 01.02.2002 ein Haus bezogen haben. Die Nachrüstung muss dann bei einem Verkauf oder einem Eigentümerwechsel innerhalb von zwei Jahren erfolgen.

Wer hilft Ihnen bei einer Sanierung?

Als allererstes sollten Sie einen Sanierungsplan erstellen. In diesem Moment stellt sich Ihnen sicher gleich die Frage: “Mit oder ohne Architekt?“ Wir empfehlen: Holen Sie sich einen Sachverständigen an Ihre Seite! Den werden Sie sicherlich bei den – garantiert und zahlreich – anfallenden Fragen brauchen. Das muss allerdings kein Architekt sein. Auch ein Bauingenieur kann Ihre Immobilie begutachten und auf Mängel prüfen. Nach Begutachtung der Substanz können die verschiedenen Sanierungsmaßnahmen festgelegt und die Reihenfolge besprochen werden.

Welche Sanierungsmaßnahmen lohnen sich am meisten?

Pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten, denn alle Maßnahmen sind immer vom individuellen Fall abhängig. Deshalb müssen Sie vor einer Sanierung die Gegebenheiten vor Ort prüfen (lassen). Wo liegen Schwachstellen im Haus? Mit welchen Maßnahmen können diese effektiv beseitigt werden?

Ob Heizung, Fenster oder Dämmung – in erster Linie geht es um die Wirtschaftlichkeit der Sanierungsmaßnahmen. Entscheidend ist, wie schnell sich die Arbeiten und damit verbundenen Kosten amortisieren. Sind sie nur selten zu Hause und ist Ihr Energiebedarf gering, wird es natürlich länger dauern. Mit einem Sanierungsrechner können Sie prüfen, ob Ihre Sanierung von einem schnellen Erfolg gekrönt sein könnte.

Quellen

www.wikipedia.org/wiki/Sanierung_(Bauwesen)
www.effizienzhaus-online.de/daemmung-oder-heizung
www.energieheld.de/…/welche-sanierung-lohnt-sich-am-meisten/