Holzarten für Terrassen: Welche ist die beste?

Das Holz einer Terrasse ist vom Regen nassFoto: © StockSnap, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Holz ist nicht gleich Holz. Auch wenn das Material quasi immer den gleichen Ursprung hat – nämlich einen Baum -, so kann es sich doch durch ganz unterschiedliche Eigenschaften auszeichnen und dadurch ganz verschiedene Einsatzmöglichkeiten haben. Gerade im Außenbereich muss aufgepasst werden. Wer beispielsweise gerade Balkon oder Terrasse baut, wird viele Vorschläge finden – aber welche ist die richtige Holzart für Terrassen? Wie stellen die besten Möglichkeiten vor.

Wie findet man die richtige Holzart?

Man könnte meinen, wenn ein Baum hier in Deutschland heimisch ist, eignet sich sein Holz doch sicher auch für Bauvorhaben in unserem Klima. Doch leider ist dem nicht so. Es sind viele Faktoren, die stimmen müssen, um das perfekte Holz zu finden.

Quell- und Schwindverhalten

Holz ist ein natürliches Material, das bedeutet, es hört nie auf “zu arbeiten”. Es nimmt also stets Wasser auf und gibt es wieder ab. Dadurch verändert sich jedoch das Material selbst. Bei Nässe neigt Holz zum Ausdehnen (“Quellen”), bei Trockenheit zieht es sich wiederum zusammen (“Schwinden”). Da Holz für Terrassen häufig nass wird, sollte eine Holzart genutzt werden, die möglichst gleichbleibend ist, also ein geringes Quell- und Schwindverhalten aufweist.

Feuchtigkeit & Fettgehalt

Bei der Auswahl des Holzes sollte unbedingt auch auf den Feuchtigkeitsgehalt beim Kauf geachtet werden. Denn manche Händler lagern das Material nicht richtig, weswegen es beim Verkauf noch zu feucht ist. Dadurch können später Probleme entstehen (z.B. Fäulnis oder massiver Schwund). Im Idealfall sollte Holz für Terrassen nicht mehr als 15% Feuchtigkeit aufweisen.

Ebenfalls wichtig für die spätere Qualität der Terrasse ist der Eigenfettanteil des Stoffs. Je höher dieser ist, desto sicherer ist der Boden später vor Splittern. Denn das Fett des Holzes sorgt dafür, dass es nicht spröde wird.

Dauerhaftigkeit

Natürlich will man nicht nach wenigen Jahren schon wieder die Terrasse erneuern müssen. Darum ist auch die sogenannte Dauerhaftigkeit ein wichtiger Faktor. Sie wird in fünf verschiedene Klassen (DK) eingeteilt und gibt Auskunft über die Langlebigkeit, also die Haltbarkeit, einer Holzart.

  • DK 1 = sehr dauerhaft (über 25 Jahre haltbar)
  • DK 2 = dauerhaft (15 bis 25 Jahre haltbar)
  • DK 3 = mäßig dauerhaft (10 bis 15 Jahre haltbar)
  • DK 4 = wenig dauerhaft (5 bis 10 Jahre haltbar)
  • DK 5 = nicht dauerhaft (weniger als 5 Jahre haltbar)

Je dauerhafter ein Holz ist, desto widerstandsfähiger ist es meist auch gegen holzzerstörende Organismen. Häufig ist auch die Härte ein gutes Indiz für die Langlebigkeit. Es gibt aber auch mittelharte Hölzer, die eine gute Dauerhaftigkeit aufweisen können.

Optik & Herkunft

Dieser Punkt ist natürlich vor allem eine Frage des Geschmacks. Aber tropische Hölzer sehen häufig extravagant und sehr attraktiv aus. Heimische Hölzer wirken dagegen manchmal eher unscheinbar. Doch dafür fügen sie sich meist deutlich harmonischer in die gesamte Gartengestaltung ein.

Dennoch sollte bei der Herkunft nicht nur Wert auf die Optik gelegt werden. Achten Sie am besten unbedingt auf eine nachhaltige Forstwirtschaft. So werden unter Naturschutz stehende Bäume und die Umwelt generell (Stichwort CO2-Bilanz) geschont. Das FSC-Zertifikat kann dabei eine Orientierungshilfe sein. Gerade bei exotischen Hölzern ist nicht immer klar, woher sie kommen und unter welchen Bedingungen sie gefällt wurden.

Diese Hölzer für die Terrasse haben sowieso manchmal eine zweifelhafte Herkunft. Selbst Fachleuten fällt es nicht immer leicht herauszufinden, ob eine vorliegende Diele nun wirklich die angegebene Sorte mit der damit verbundenen Herkunft ist – oder nicht.

Welche Holzarten kommen für eine Terrasse in Frage?

Die langlebigsten und deswegen auch beliebtesten Holzsorten für Balkon oder Terrasse sind tatsächlich die Exoten. Hierbei gibt es unglaublich viele Arten, die zum Teil bei uns noch gar nicht sehr bekannt oder verbreitet sind. Doch parallel dazu wollen und sollen wir nicht die heimischen Arten aus dem Auge verlieren. Denn diese können unter Umständen durchaus mit ihren entfernten Verwandten mithalten. Wir stellen darum kurz und knapp die gängigsten Holzarten einmal vor.

Exotisch und langlebig – Tropenholz

Schon ihre Namen liegen teilweise schwer im Mund: Bangkirai, Garapa, Ipe oder auch Cumaru. Doch so sperrig sie klingen, so qualitativ hochwertig sind diese Hölzer. Ihren Ursprung haben sie meist in den Tropen, Südamerika oder Süd-Ost-Asien. Dort wachsen sie natürlich unter einem völlig anderen Klima, sodass sie in unseren Breitengraden kaum Wasser aufnehmen oder abgeben. Dadurch haben sie ein sehr geringes Quell- und Schwindverhalten.

Auch ihre Dauerhaftigkeit ist wirklich großartig. Nahezu alle dieser Hölzer (auch Bambus oder Teak gehören übrigens dazu) weisen eine DK von 1 oder 2 auf – sind also um die 25 Jahre (Ipe sogar etwa 30 Jahre) haltbar. Kein Wunder, denn sie haben eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen heimische Pilze und Insekten.

Die Optik ist ein weiterer Pluspunkt. Denn viele Tropenhölzer haben eher dunkle, warme, zum teil rötliche Brauntöne. Dadurch wirken sie edel und hochwertig. Teak hat beispielsweise auch einen astfreien Stamm und kann daher mit einem sehr gleichmäßigen Erscheinungsbild auftrumpfen. Zudem brauchen diese Hölzer nur wenig Pflege.

Home, Sweet Home: Heimische Hölzer

Von der Qualität her ist für eine Terrasse bei den heimischen Gewächsen wohl Robinie am besten geeignet. Es hat mit Abstand eine der besten Dauerhaftigkeiten unter den heimischen Hölzern. Allerdings erschwert der unregelmäßige Wuchs des Baumes die Verarbeitung. Mittlerweile lässt sich aber durch Keilzinkung, ähnlich dem KVH (Konstruktionsvollholz) gerade Schnittware erstellen, die ein dauerhaftes, optisch ansprechendes Material für Terrassen und Fassadenbekleidung ergibt. Beispiele unter: https://www.bauplanungen.de/robinienshop/

Ähnlich gut eignet sich Douglasie, zumal ihre Optik (rötlichbraun) schon fast an die beliebten Tropenhölzer erinnert. Auch sie ist sehr schädlingsresistent, hat eine hohe Festigkeit und stammt ursprünglich aus Nordamerika.

Terrassendielen aus sibirischer Lärche sind eine weitere Alternative. Diese Holzart ist sehr dicht, quillt kaum, hat nur einen geringen Schwund und eine hohe Langlebigkeit. Ihr warmer, etwas ins Gelb gehende Farbton ist hell und freundlich. Sie kann unbehandelt verarbeitet werden, im Gegenteil zu Fichte oder Kiefer. Diese beiden Nadelbäume müssen, damit sie im Außenbereich verbaut werden können, in der Regel erst imprägniert werden. Doch dann haben sie vergleichbar gute Eigenschaften.

Die Verarbeitung – das A & O!

Das hochwertigste Holz kann übrigens Ihre Terrasse nicht retten, wenn der Einbau nicht fachgerecht durchgeführt wurde. Das Stichwort lautet: Konstruktiver Holzschutz! Das bedeutet, dass schon in der Planungsphase, aber natürlich auch während der Ausführung dafür gesorgt werden muss, dass möglichst wenig Feuchtigkeit (z.B. durch Regen) in die Konstruktion eindringen bzw. dort verbleiben kann. Hier sollte man sich unbedingt professionelle Hilfe an die Seite holen.

Quellen

www.holzvomfach.de/…/dauerhaftigkeitsklassen/
www.theo-schrauben.de/…/terrassenholz-holzarten-fuer-die-terrasse/