Natürlicher Holzschutz für außen: Holzlasuren und Öle

Ein Ausschnitt einer Hausansicht, die mit Holz verkleidet wurde. Es sieht bereits ein wenig verwittert aus.Foto: © Ehud Neuhaus, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Wer ökologisch bauen möchte, greift gerne zu Holz. Doch damit dieser Baustoff im Freien lange erhalten bleibt, muss er vor verschiedenen Umwelteinflüssen geschützt werden. Wer nun chemische Holzschutzmittel anwendet, verdirbt sich den ganzen ökologischen Gedankengang. Besser ist es, auf natürlichen Holzschutz für außen zu setzen: Holzlasuren, Farben und Öle können das Material nämlich ebenfalls vor dem Verwittern bewahren.

Wo liegt der Unterschied zwischen chemischen und natürlichen Holzschutz?

Gleich voran möchten wir vor dem Trügerischen warnen: Es gibt Holzlasuren, die ökologisch unbedenklich sind und welche, die es nicht sind. Darum kann man sich leider nicht nur auf die bloßen Begrifflichkeiten verlassen und davon ausgehen: “Lasur ist gut, Lack ist böse”. Ausschlaggebend sind die Inhaltsstoffe der Produkte.

Diese können beispielsweise auf Wasserbasis hergestellt und somit lösungsmittelarm sein – gut für die Umwelt – oder aber auf z.B. Erdölen basieren und somit Lösungsmittel enthalten. Diese sind schädlich für Mensch und Natur und sollten wenn möglich vermieden werden. Ähnlich gefährlich (vor allem für die Natur) sind außerdem eingesetzte Biozide bzw. Fungizide. Dahinter verbergen sich Giftstoffe, die Pilze und Insekten abtöten sollen. Sie können allerdings ausgewaschen werden und gelangen so unbeabsichtigt in die Natur.

Produkte, die definitiv unbedenklich sind, tragen das freiwillige Umwelt-Kennzeichen “Blauer Engel”. Diese beinhalten auf jeden Fall keinerlei Biozide und sind daher sicher einsetzbar. Falls dieses Zeichen nicht vorhanden ist, sollten die Produkte immer möglichst alle Inhaltsstoffe auflisten. Das ist leider nicht immer der Fall. Im Folgenden sprechen wir aber ausschließlich über ökologisch unbedenkliche Mittel.

Natürlicher Holzschutz mit Holzlasur

Holzlasuren sind eine prima Variante, um das natürliche Material im Außenbereich vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit zu schützen – zwei der wichtigsten Faktoren, die in dieser Frage berücksichtigt werden müssen. Sie eignen sich besonders gut bei Holzbauten wie Fassaden, Carports, Zäunen, Fensterläden oder Sichtschutzwänden.

Wie wirkt die Lasur?

Prinzipiell bietet die Lasur einen mehrfachen Schutz, denn sie besteht aus einer Kombination aus natürlichen Ölen und Harzen. Die Öle dringen dabei in die Holzfasern ein und sättigen diese. So ist quasi kein Platz mehr, um Feuchtigkeit aufzunehmen und es entsteht eine Art Tiefenschutz. Die Harze hingegen bilden eine Schutzschicht an der Oberfläche. Sie bewahrt das Holz vor einer Vergrauung, die sonst durch UV-Strahlung entstehen würde.

Welche Arten von Lasuren gibt es?

Zunächst kann Holzlasur transparent oder farbig sein. Sie ist aber nie wirklich deckend wie ein Lack. Die Holzmaserung und dadurch auch der besondere Charakter des Materials bleibt immer sichtbar. Allerdings kann das Holz durch eine mit bestimmten Pigmenten versehene Lasur eingefärbt bzw. getönt werden. Ob man nun eine farblose oder eine farbige Lasur verwendet, ist quasi Geschmackssache.

Hingegen abhängig vom zu behandelnden Holzbauteil ist es, ob man eine Dickschichtlasur oder eine Dünnschichtlasur verwendet. Sogenannte maßhaltige Bauteile – diese müssen sehr genau ihre Form behalten, wie z.B. Türen oder Fenster – sollten mit einer Dickschichtlasur bearbeitet werden. Diese ist sehr filmbildend und schützt gut vor Feuchtigkeit. Darum quillt bzw. schwindet das Holz deutlich weniger und hält seine Form.

Nicht maßhaltige Bauteile wie Zäune oder Holzverkleidungen können mit einer Dünnschichtlasur bearbeitet werden. Diese dringt tiefer ins Holz ein und schützt es so, ist allerdings diffusionsoffener. Dafür ist der Neuanstrich hier leichter gemacht, da die Lasur nicht abblättert.

Natürlicher Holzschutz mit Ölen

Eine Holzterrasse im Garten ist einfach herrlich und für viele ein Traum. Doch je nach Holzart muss auch diese regelmäßig gepflegt werden. Gerade für stark beanspruchte Böden (aber auch z.B. für Gartenmöbel) eignet sich darum ein Holzschutz mit Öl.

Wie wirkt das Öl?

Beim Anstreichen mit Öl dringt dieses in das Holz ein und verschließt dabei – im Gegensatz zur Lasur – die Poren des Materials. So wird das spätere Eindringen von Wasser verhindert. Doch Öl hat auch noch einen pflegenden Effekt. Denn es schützt das Holz vor Austrocknung und Rissbildung. Zudem frischt es die Farbe etwas auf, wirkt also der Vergrauung entgegen.

Welche Arten von Ölen gibt es?

Die meisten Holzöle werden eigentlich auf Leinölbasis hergestellt. Sie können aber auch zusätzlich mit z.B. Bienenwachs versehen sein, wodurch sich eine noch festere Schutzschicht bildet. Die Holzöle an sich sind im Übrigen farblos, hinterlassen aber nach dem Auftrag einen sanften Glanz, der den natürlichen Charakter des Holzes perfekt unterstreicht.

Quellen

www.natural-farben.de/…/holzschutz-im-aussenbereich/
www.t-online.de/…/holzlasur-oder-holzschutzmittel-holz-im-aussenbereich-schuetzen
www.alpina-farben.de/…/grundwissen-holzlasur/
www.verbraucherzentrale.de/…/holzschutz-vorfahrt-fuer-ungiftige-produkte-und-alternative-verfahren