Was muss eine Ausschreibung enthalten? Welche Unterlagen sind für eine Ausschreibung erforderlich? Welche Unterlagen werden im Rahmen einer Ausschreibung erstellt oder vom Bieter abgefordert?
Eine Ausschreibung besteht auf verschiedenen Unterlagen. Dazu gehören neben der Angebotsanfrage in der neben den Projektangaben, der ausschreibenden Stelle auch die wichtigsten Termine des Vorhabens bekannt gegeben werden, allgemeine und besondere Vertragsbedingungen sowie das Leistungsverzeichnis mit Leistungsbeschreibungen und Mengenermittlungen. Bei Öffentlichen Vergaben hat der Bieter die Nachweise seiner Eignung für die abgefragten Leistungen zu erbringen. Die ausschreibende Stelle kann für spezielle Leistungen, für die eine besondere Eignung erforderlich ist, auch spezielle Eignungsnachweise abfordern.
Welche Angaben gehören in eine Angebotsanfrage / Ausschreibung?
In der Angebotsanfrage wird das Vorhaben benannt und die Leistungen die ausgeschrieben werden. Zudem wird der Submissions- / Eröffnungstermin und der Ort benannt an dem die Submission stattfindet. Wichtig sowohl für den Bauherrn als auch für die Bieter sind die geplanten Vertragsfristen. Dazu gehört der Beginn und das geplante Ende der Maßnahmen und wenn erforderlich zudem bindende Zwischenfristen.
Wenn Vertragsstrafen z.B. für nicht eingehaltene Termine vereinbart werden sollen, werden die Rahmenbedingen dazu meist auch im Angebotsanfrageschreiben oder den Besonderen Vertragsbedingungen benannt.
Warum werden oft standardisierte Vergabeformulare verwendet?
Öffentliche Bauherren oder große Unternehmen, die permanent Bauleistungen zu vergeben haben, verwenden oftmals standardisierte Formulare und Festlegungen. Das betrifft z.B. Vorhaben des Bundes und der Länder, der Kommunen aber auch der Deutschen Bahn. Ziel ist es bestimmte Abläufe und Qualitäten zu standardisieren und allgemeingültig zu vereinbaren.
Was gehört zum Inhalt des Leistungsverzeichnisses?
Im Leistungsverzeichnis werden die zu vergebenden Leistungen erfasst und gegliedert zusammengestellt. Die Gliederung basiert entweder auf technologischen Abläufen oder Gewerken. Die auszuschreibenden Leistungen sollen so umfassend und eindeutig beschrieben werden, dass es dem Bieter ermöglicht wird, eine verbindliche Kalkulation der Leistungen aufzustellen. Für den Bieter muss Klarheit über die zu verwendenden Materialien und Qualitäten bestehen und er muss zudem die notwendigen Arbeitsleistungen ermitteln können. Der Material- und der Zeitaufwand wird mit Zuschlägen für Wagnis und Gewinn oder spezielle Baustellenkosten versehen. Die daraus resultierenden Einheitspreise (Preise pro Leistungseinheit) werden mit den ermittelten Mengen multipliziert. Daraus ergeben sich die Gesamtpreise pro Position. Aus der Summe der Gesamtpreise der Einzelpositionen, ergibt sich der Preis für die Ausschreibung, der Angebotspreis und ggf die spätere Auftragssumme.